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Der Automotive Aftermarket im Fokus:
seine wachsende Bedeutung gegenüber dem OEM

IAM vs OEM

In der Automobilbranche zeigt sich eine interessante Dynamik: Der Independent Aftermarket (IAM) gewinnt zunehmend an Relevanz gegenüber dem traditionellen OEM-Kanal (Original Equipment Manufacturer).

Doch was bedeutet das für Unternehmen, die in diesem Umfeld agieren? Und wie kann eine moderne Software-Lösung Unternehmen dabei unterstützen, sich im IAM erfolgreich zu positionieren?

OEM vs. IAM: Eine Marktverschiebung

Die Studie “Competitiveness in the Automotive Aftermarket in the Context of the Technology Shift“ von Berylls by AlixPartners zeigt deutlich, dass OEMs nach wie vor über strategische Vorteile durch exklusiven Datenzugang und Softwarekontrolle verfügen. Doch sie besagt auch, dass bis zum Jahr 2035 der IAM seinen Marktanteil auf 67 Prozent steigern wird, während der OEM-Anteil auf 33 Prozent sinkt.

Für diese Entwicklung sind folgende Treiber auszumachen:

Treiber Auswirkungen
Alternde Fahrzeugflotten  Fahrzeuge werden immer länger gehalten und landen häufiger im IAM, da sie nicht mehr unter Herstellergewährleistung stehen. 
Digitalisierung & E-Commerce  Onlineplattformen erhöhen die Preistransparenz und verbessern die Zugänglichkeit zu Ersatzteilen. 
Konsolidierung & Margendruck  Immer mehr Großhändler schließen sich zusammen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. 
BEV/SDV-Trend  Für Elektrofahrzeuge reduzieren sich die Wartungskosten, gleichzeitig entstehen neue Chancen für IAM-Akteure in diesen Märkten. 

Auch machten laut dem Report “European Independent Automotive Aftermarket Panorama” von Roland Berger und FIGIEFA vom Oktober 2024 unabhängige Werkstätten mehr als 80 % der Verkaufsstellen im Aftermarket aus:

Werkstaetten IAM vs OEM
Anteil unabhängige Werkstätten

Die große Bedeutung des IAM ist also ganz offensichtlich. Doch trotz positiver Entwicklungen sieht sich der IAM mit Herausforderungen konfrontiert.

Herausforderungen & Chancen für den IAM

OEMs setzten alles daran, ihre Vormachtstellung zu halten. Während sie auf proprietäre Plattformen und geschlossene Systeme setzen, muss der Independent Aftermarket (IAM) mehr Innovationsbereitschaft, Flexibilität und Nähe zum Kunden zeigen.

Herausforderungen dabei sind:

  • Zugriff auf Fahrzeugdaten & Software: OEMs kontrollieren viele technische Informationen und Schnittstellen (z. B. OBD, Software-Updates), was zu Wettbewerbsnachteilen führt.
  • Fragmentierung & Komplexität: Die steigende Vielfalt an Marken, Modellen und Teilevarianten im IAM macht das Produktdatenmanagement komplex.
  • Wachsende Kundenerwartungen: Kunden erwarten online wie offline eine schnelle, verlässliche und transparente Teileverfügbarkeit.
  • Battery-electric vehicles (BEV): die zunehmende Bedeutung von BEVs erfordert eine Anpassung des IAM

Laut der Berylls-Studie wird der BEV-Anteil in der europäischen Fahrzeugflotte von 3 % (2024) auf 20 % (2035) steigen. Gleichzeitig sinken die durchschnittlichen Aftermarket-Umsätze pro Fahrzeug.

Ursachen für sinkende Umsätze:

  • Wegfall klassischer Verschleißteile (Ölfilter, Zündkerzen, Auspuff)
  • Weniger regelmäßige Wartungen notwendig
  • Weniger mechanische Reparaturen notwendig

Neben den zahlreichen Herausforderungen ergeben sich aber auch neue Chancen für den IAM!

Neue Chancen Beispiele
Batterie- & Thermomanagement  Diagnostik, Kühlung, Austausch 
Software-Services  Updates, Fehleranalyse, Steuergeräte 
Sensorik & ADAS-Kalibrierung  Kalibrierung nach Unfall, ADAS-Wartung 
Remote Diagnostics & Predictive Maintenance  Plattformbasierte Fernanalyse, Fahrzeugschnittstellen 

Die Werkstatt der Zukunft ist also nicht mehr nur mechanisch. Sie ist digital, datenbasiert und softwaregetrieben.

Die Studie von Roland Berger beschreibt das Ökosystem des IAM anhand von vier zentralen Säulen:

Säule Beschreibung
1. Hersteller (IAM-Teileproduzenten)  Produzieren Ersatzteile unabhängig vom OEM und ermöglichen mehr Wettbewerb 
2. Teilegroßhandel  Bindeglied zwischen Herstellern und Werkstätten – Logistik, Sortimentsmanagement und Beratung 
3. Freie Werkstätten / Werkstattketten  Bieten Reparatur und Wartung ohne Markenbindung – zunehmend digitalisiert 
4. Intermediäre (Versicherungen, Plattformen, Flotten)  Neue Marktteilnehmer mit Einfluss auf den Point of Sale und Kundenkontakt 

Diese Struktur unterscheidet sich fundamental vom OEM-zentrierten Vertriebsmodell und ist deutlich breiter und agiler aufgestellt.

Um bei all den Herausforderungen die neu entstehenden Chancen zu nutzen, ist eine spezialisierte Software-Lösung das ideale Werkzeug. Das eigens für den Aftermarket konzipiertes PIM-System AutomotivePIM von Bertsch Innovation hilft den Akteuren im IAM zielgerichtet weiter.

AutomotivePIM: die Datenbasis für Erfolg im IAM

Sicher ist, dass eine fundierte Datenbasis das A und O ist. Nur wer seine Produktdaten im Griff hat, kann mit Effizienz, Geschwindigkeit und Flexibilität überzeugen.

Inmitten der Veränderungen im Automobilsektor wird ein solides Produktinformationsmanagement (PIM) also zum strategischen Erfolgsfaktor.

AutomotivePIM bietet genau die Features, die IAM-Akteure benötigen:

Herausforderung AutomotivePIM-Lösung
Vielzahl an Teilevarianten, Herstellerdaten und Artikelreferenzen  Zentrale, strukturierte Datenpflege inkl. Variantenlogik 
Unterschiedliche Datenstandards (TecDoc, VDA, ACES/PIES)  Native Unterstützung branchenspezifischer Klassifikationen. Das optimierte Datenmodell erlaubt die einfache, einheitliche Pflege aller Datenstandards. 
Geschwindigkeit im Teilehandel  Echtzeit-Synchronisation mit E-Commerce- und ERP-Systemen 
Globalisierung & Lokalisierung  Mehrsprachige, medienneutrale Datenbereitstellung 
Plattformintegration (z. B. TecCom, Autodoc)  Automatisierte Datenbereitstellung via API oder Export 

Der IAM als Innovationstreiber

Da der OEM oft in abgeschotteten Systemwelten arbeitet, muss der IAM umso innovationsgetriebener und offener für Neues sein. Die Entwicklungen rund um BEVs, neue Marktteilnehmer wie Flottenservices oder Verkaufs-Plattformen müssen aufgegriffen und mitgegangen werden. Damit dieses Agieren skaliert, braucht es jedoch eine verlässliche, automatisierbare und korrekte Datenbasis – wie sie AutomotivePIM bietet.

Fazit: Mit Daten gegen die Disruption

Die Marktverschiebung zugunsten des IAM eröffnet neue Chancen!
Allerdings nur für Unternehmen, die in der Lage sind, schnell, effizient und datengetrieben zu agieren. Mit AutomotivePIM von Bertsch Innovation steht den Unternehmen im IAM ein leistungsstarkes System zur Verfügung, das über das klassische Produktdatenmanagement hinausgeht. Denn es unterstützt nicht nur bei der täglichen Arbeit mit Daten, sondern bildet die Grundlage für eine sichere Wertschöpfungskette im Aftermarket.

Der IAM ist auf dem Vormarsch. Wer davon profitieren möchte, braucht die richtige Datenstrategie. AutomotivePIM ist hierfür die optimale Wahl.

Quellen:
– Berylls by AlixPartners „Competitiveness in the Automotive aftermarket in the context of the technology Shift“, Sept. 2024
– Roland Berger/FIGIEFA „European Independent Automotive Aftermarket Panorama“, Okt 2024

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