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Digital Asset Management im Überblick:
Bedeutung, Vorteile & Beispiele

Was ist Digital Asset Management

1. Was ist Digital Asset Management (DAM)?

Digital Asset Management (DAM) ist eine spezialisierte Softwarelösung für Unternehmen, die gezielt dafür entwickelt wurde, große Mengen digitaler Inhalte wie Bilder, Videos, Grafiken, Dokumente oder 3D-Daten zentral zu speichern, verwalten, organisieren und zu verteilen.

Im Gegensatz zu einfachen Cloud-Speichern wie Google Drive oder Dropbox ist ein DAM-System ein professionelles Verwaltungssystem mit klar definierten Prozessen, Rechte- und Freigabekonzepten sowie Integrationen in andere Systeme.

Ein DAM-System fungiert als zentrale, unternehmensweite Medienbibliothek, in der alle kreativen, marken- und produktrelevanten Dateien versioniert, durchsuchbar und kontrolliert verteilt werden und somit jederzeit konsistent und effizient in Marketing, Vertrieb oder Produktkommunikation eingesetzt werden können.

Exkurs: Der Begriff “Asset” entstammt ursprünglich dem Finanz-Bereich. Im hier erläuterten Kontext wird Asset jedoch standardmäßig synonym für dem Begriff “Medien” eingesetzt. Daher der Terminus “Digital Asset Management (DAM)”. Im Deutschen wird oft auch die Bezeichnung “Medien Asset Management (MAM)” verwendet.

2. Welche Funktionen umfasst eine DAM Software?

Ein DAM-System hat in der Regel folgenden Nutzen:

1. Zentralisierte Speicherung:
Alle Assets sind an einem Ort gespeichert und damit für berechtigte Nutzer rund um die Uhr zugänglich.

2. Umfassende Organisation & Suche:
Durch Metadaten-Tagging (nach Stichworten, Kategorien, Dateityp) wird jedes Asset indexiert. So ist eine effiziente und präzise Suche über Metadaten, Volltext und Ähnlichkeitssuche möglich.

3. Versionskontrolle:
Es wird immer die aktuellste, freigegebene Version des Assets verwendet. Ältere Versionen werden archiviert. So besteht eine Historie und damit die Möglichkeit zur Rückkehr zu vorherigen Versionen sowie die Änderungsnachverfolgung.

4. Rechte- und Nutzungsmanagement:
Es ist definierbar, wer wann und wofür welche Assets verwenden, also sehen, bearbeiten oder herunterladen darf. Dies kann z.B. abhängig von Lizenzlaufzeiten, geografische Beschränkungen, oder der Rolle im Unternehmen sein. Das führt zu einer Minimierung von Compliance-Risiken.

5. Workflows & Kollaboration:
DAM beschleunigt den Ablauf von der Asset-Erstellung über Review- und Genehmigungsprozesse bis zur Publikationsfreigabe und Verteilung.

6. Automatisierungen & Transformationen:
Assets können automatisiert in das benötigte Format, die richtige Größe und Auflösung für den jeweiligen Kanal (Website, Social Media, Print, …) konvertiert werden.

7. Integrationen / Schnittstellen:
Anbindungen an CMS, Webshops, PIM-Systeme, ERP u.a. schaffen die Möglichkeit der Distribution von Assets direkt aus dem DAM heraus.

DAM-Systeme sind also deutlich mehr als nur eine reine Sammlung von Bildern und Videos.

Funktionsweise eines DAM Systems
Funktionsweise eines DAM Systems

2.1 Die Bedeutung von KI in DAM

Moderne DAM-Systeme bieten auch zunehmend KI-gestützte Funktionen.

Die Erstellung von Bildern direkt innerhalb des DAM-Systems ist eine davon. Per Prompt entstehen so neue Produkt- oder Kampagnenbilder, ohne dass externe Tools genutzt werden müssen.

Zudem ist etwa die automatische Verschlagwortung, die Objekterkennung oder die Bildähnlichkeits-Suche sowie die automatische Generierung von Metadaten direkt im DAM-System möglich.

Während klassische DAM-Systeme primär als „Mediencontainer“ galten, wird heute zunehmend auch Wert auf Prozesssteuerung, Distribution und vollständige Publishing-Ketten gelegt.

3. Warum ist ein DAM System für Unternehmen so wichtig?

Ohne ein leistungsfähiges DAM-System stehen Unternehmen vor großen Herausforderungen.

Dies kann oft in folgende Probleme münden:

  • Medienverwaisung & Silos
    Bilder, Videos oder Dokumente liegen verstreut im Unternehmen an verschiedenen Stellen: in Ordnersystemen, E-Mail-Anhängen oder Marketingtools. Das führt zu zahlreichen Kopien, Inkonsistenzen und schlechter Nachvollziehbarkeit.

  • Redundanz & Duplikate
    Dieselbe Datei ist in leicht geänderter Form mehrfach vorhanden und zudem gibt es keine klare Versionierung.

  • Schwierige Auffindbarkeit
    Das Auffinden des „richtigen Assets“ ist zeitaufwändig und schwierig.

  • Verteilungsaufwand & Inkonsistenzen
    Meist bedarf jeder Kanal ein eigenes Format. Unterschiedliche Varianten oder Formate eines Assets müssen dann oft manuell erstellt, gepflegt und ausgespielt werden.

  • Fehlende Rechteverwaltung / Nachverfolgbarkeit
    Wer hat was verwendet oder verändert und warum? Oft ist dies schwer oder gar nicht nachvollziehbar.

  • Langwierige Freigabeprozesse
    Viele Beteiligte (Marketing, Produktmanager, Agentur) sind involviert, was zu langen Abstimmungsprozessen führt.

Die wichtigsten Vorteile eines DAM im Unternehmenskontext sind also:

  • Die zentralisierte Verwaltung von Assets in einem System, statt chaotischer Dateiverzeichnisstruktur und Datensammelsurium an unterschiedlichen Speicherorten

  • Die schnellere Auffindbarkeit und Wiederverwendbarkeit wichtiger Assets und damit eine schnellere Time-to-Market

  • Die optimierte kollaborative Zusammenarbeit für verteilte Teams oder globale Unternehmen, was Kommunikationsfehler minimiert und Freigaben beschleunigt

  • Die Sicherstellung konsistenter Markenbotschaften und samt rechtlicher Sicherheit

  • Optimierte Workflows, reduzierte Kosten und ein verbesserter ROI der digitalen Inhalte

Ein gutes DAM-System hilft Schwachstellen zu überwinden und den Weg zu effizienteren und konsistenteren Marketing- und Produktprozessen zu öffnen.

4. Wo wird eine DAM Software eingesetzt?

4.1 Der Vorteil von Digital Asset Management: Branchen im Fokus

Digital Asset Management ist branchenübergreifend relevant. Vor allem ist es für Unternehmen wichtig, in denen Medien und Assets von zentraler Bedeutung und in größerer Menge vorhanden sind.

Insbesondere folgende B2B- und Content-intensive Branchen profitieren enorm von einer DAM-Software:

Branche / Einsatzfeld  Typische Assets / Anforderungen  Nutzen / Mehrwert 
E-Commerce / Onlinehandel / Retail  Produktbilder, 360°-Views, Videos,
Marketing-Banner, Social Media Assets 
  • Einheitliches Marken Look & Feel über Kanäle hinweg 
  • Versionierung nachvollziehbar 
  • schnelle Content-Bereitstellung
  • kanalübergreifende Konsistenz 
Industrie / B2B / Maschinenbau  Produktfotos, CAD-Modelle,
Technische Zeichnungen, Whitepaper
 
  • Verbindung von Produktdaten mit techn. Visuals 
  • klare Kommunikation 
  • reduzierter Abstimmungsaufwand 
FMCG / Konsumgüter  Verpackungsdesigns, Anzeigenmotive,
POS-Material, Bildarchiv
 
  • Einheitliche Markenführung 
  • schnelle Ausspielung von Kampagnenmaterial 
  • Lizenz-Handling 
Medien, Verlag, Agenturen  Bilder, Illustrationen, Videos,
Layout-Dateien, redaktionelle Inhalte
 
  • Zentrale Verwaltung aller Assets 
  • Rechte- und Lizenzmanagement 
  • Integration in Publishing-Workflows 
Tourismus / Veranstalter  Bildarchive, Event-Fotos, Prospektgrafiken 
  • Leichter Zugriff für Agenturen, verschiedene Standorte, Partner
Automotive & Mobilität  Fahrzeugbilder, technische Visualisierungen, Videos 
  • Hohe Datenmengen zentral verwaltet 
  • Variantenvielfalt & Versionierung nachvollziehbar 
  • kanalübergreifende Steuerung  
Gesundheitswesen / Pharma / Forschung  Bildmaterial, Illustrationen, Studienmaterial, Dokumente 
  • Klare Zugriffskontrolle 
  • Sicherstellung der Compliance 
Architektur, Bau und Engineering  Pläne, Modelle, CAD-Zeichnungen 
  • Schneller Zugriff für Architekten, Bauleiter etc. 
  • Einheitliche Dokumente zur Sicherstellung aller Vorgaben 
Hersteller mit globaler Präsenz  Lokale Kampagnen, Übersetzungen, länderspezifische Assets 
  • Lokalisierte Asset-Ausspielung 
  • Einfaches Variantenhandling 
  • Zugriff nach Region 

5. Die Synergie mit PIM: Warum PIM + DAM gemeinsam gedacht werden müssen

Ein starkes DAM reicht oft nicht aus, wenn man Produktinformationen konsistent über alle relevanten Märkte und Kanäle kommunizieren will. Denn dazu gehört mehr als nur ein Bild oder Video.

Für ein optimales Product Content Management braucht es daher zusätzlich ein PIM-System. Ein PIM-System verwaltet strukturierte Produktinformationen wie technische Daten, Texte, Preise, Klassifikationen, Variantenattribute und vieles mehr.

5.1 PIM & DAM: Unterschiede & Überschneidungen

  • PIM (Product Information Management): Fokus auf textuelle und technische Produktinformationen (z. B. Beschreibungen, Maße, Gewicht, Material, Spezifikationen, SKU-Strukturen, Varianten) und deren Verteilung über Vertriebskanäle.
  • DAM (Digital Asset Management): Fokus auf visuelle und multimediale Assets (Bilder, Videos, Dokumente etc.) und deren Distribution.

PIM und DAM ergänzen sich ideal: Wenn Produktdaten aus PIM und Medien aus DAM zusammengebracht werden entsteht ein konsistentes, kanalfähiges Produktpaket.

5.2 Nutzen eines DAM in der Integration mit PIM: Zielgruppen im Fokus

Viele Personen innerhalb eines Unternehmens profitieren von der Nutzung einer Synergie aus PIM und DAM System. Sie stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen rund um das Product Content Management und profitieren daher auf unterschiedliche Weise von der Nutzung einer solchen Softwarekombination.

Folgende Beispiele zeigen die Herausforderungen je Persona sowie deren Nutzen durch eine PIM & DAM Software auf:

Persona Herausforderung ohne DAM  Nutzen mit integriertem PIM/DAM 
Marketing
  • Zeitverlust bei der Asset-Suche 
  • Risiko inkonsequenter Marken-Darstellung
    über Kanäle hinweg
     
Markenkonsistenz: Garantie, dass die aktuellsten,
freigegebenen Assets genutzt werden.

Time-to-Market: Beschleunigte Kampagnen-Erstellung
durch schnellen Zugriff auf Produkttexte und Medien.
 
Produktmanagement 
  • Schwierigkeiten, die korrekten, aktuellen Produktbilder
    und -videos (z.B. nach einem Produkt-Update) für alle Vertriebskanäle bereitzustellen.

 

Daten-Integrität: Automatische Verknüpfung der richtigen Assets mit den korrekten Produktinformationen im PIM.
Qualitätssicherung: Sicherstellung, dass nur Assets mit den geforderten Standards verwendet werden. 
Vertrieb
  • Manuelles Suchen und Zusammenstellen von aktuellen, kanaloptimierten Assets für Verkaufsunterlagen, Präsentationen usw. für Kundenangebote.

 

Sales Enablement: Schneller Zugriff auf die relevantesten, aktuellen Verkaufs- und Marketingmaterialien direkt aus dem System. Erhöhte Abschlussquoten durch professionelle, kanaloptimierte Inhalte. 
C-Level 
  • Hohe operative Kosten durch ineffiziente Content-Erstellung
  • Reputationsrisiko durch Markeninkonsistenz oder Rechtsverletzungen. 
ROI-Optimierung: Reduzierung der Kosten für Content-Erstellung und Asset-Suche durch Automatisierung
Risikominimierung: Einhaltung von Nutzungsrechten (Compliance) und Sicherstellung einer konsistenten, geschützten Markenidentität. Skalierbarkeit: Die Basis für globales, Multi-Channel-Wachstum. 

5.3 Beispielhafte Use Cases

Wie genau profitieren einzelne Mitarbeiter, ganze Unternehmen und Externe von einer Kombination aus PIM und DAM? Hier einige Beispiele:

1. Das Marketing-Team eines globaler Maschinenherstellers
Das Unternehmen verknüpft im System CAD-Modelle, Produktbilder und technische Daten miteinander. Marketingmitarbeiter weltweit rufen direkt über das DAM die Assets ab, statt sie über E-Mail anzufragen oder externe Speicher zu verteilen.

2. Der Produktmanager eines E-Commerce Unternehmens
Der Produktmanager nutzt das DAM, um Variantenbilder (Farb-, Größenvarianten) automatisch zu generieren und über PIM zusammen mit den Produkttexten in Katalo­ge und relevanten Kanälen direkt auszuspielen. Die Time-to-Market für die neuen Produkte des Unternehmens wird damit verkürzt.

3. Agentur-Kunden Beziehung
Die Agentur arbeitet direkt in einem freigegebenen Asset-Pool des Kunden-DAM und spielt bearbeitete Assets zurück, wodurch Versionskonflikte entfallen.

DAM ist also nicht allein ein Marketing-Tool, sondern ein zentraler Bestandteil der Content-Infrastruktur eines Unternehmens. In Kombination mit einem PIM-System entstehen unschlagbare Synergie-Effekte, von welchen alle Nutzer der Software profitieren.

Fazit

Ein hochperformantes DAM-System ist heute Grundvoraussetzung für Unternehmen, die ihre Content und Produktkommunikation professionell steuern wollen. Aber erst in Kombination mit einer PIM-Software entfaltet sich die volle Wirkung: Einheitliche, kanalübergreifende Produkt- und Medienkommunikation mit automatisierten Workflows, geringerer Fehleranfälligkeit und messbarer Effizienzsteigerung.

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